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V2012-06 – Geführte Radwanderung Isartal-Bahn Südast Bichl-Wolfratshausen

Geführte Radwanderung entlang der ehemaligen Isartal-Bahnlinie Bichl-Wolfratshausen

 

Am 16.06.2012 haben wir eine Radwanderung von Bichl nach Wolfratshausen durchgeführt. Dabei sind wir entlang des ehemaligen Isartal-Bahn Südastes von Bichl nach Wolfratshausen geradelt. Als Referent konnten wir Herrn Andreas Weigand von den Freunden der Isartalbahn (http://www.isartalbahn.de/) gewinnen. Um nach Bichl, dem Start unserer Radtour zu kommen, gab es die Möglichkeit mit dem Zug 12.22 Uhr ab Penzberg oder schon ab Penzberg mit dem Rad zum Bichler Bahnhof zu fahren.

 

Das Wetter war sommerlich mit bis zu 30° heiß und sonnig. Es trafen sich am Penzberger Bahnhof 7 Personen mit ihren Rädern um mit der Bahn um 12.22 Uhr nach Bichl zu fahren.

In Bichl warteten schon viele weitere Teilnehmer, so dass insgesamt 28 Teilnehmer zzgl. Referent und Organisator bei der Tour mitmachten. Am Bichler Bahnhof wurden Grundsatzinformationen zur Isartalbahn durch Herr Weigand vermittelt, gleichzeitig konnten die Teilnehmer die derzeit noch am Bichler Bahnhof liegenden Gleise sehen, die von der Isartal-Bahn benutzt wurden (sogenanntes „Gleis 2“ von ehemals 4 Gleisen am Bichler Bahnhof; Gleis 1 war ein reines Rangiergleis und existiert schon lange nicht mehr). Diese Gleisstücke werden jedoch wohl demnächst im Zuge der Bahnhofsumgestaltung in Bichl ebenfalls entfernt.

Um 13.15 Uhr starteten wir dann mit den Rädern. Die erste Etappe war die ehemalige Bahnbrücke über den Steinbach, ca. 2 km vom Bichler Bahnhof entfernt. Weitere Etappen waren der Bahndamm östlich des Steinbaches, der Bahnhof von Bad Heilbrunn mit seinem einstmals recht großen Güterverkehrsaufkommen (Zementfabrik, Torfwerk etc.) sowie die kürzlich renovierte Bahnhofsgaststätte, dann ging es über Kiensee und Hohenbirken weiter zum Haltepunkt Boxberg und dann zum (nicht mehr bestehenden) Bahnhof Fletzen und der ehemaligen Loisachbrücke bei Fletzen, von der noch der mächtige Mittelträger in der Loisach steht.

In diesem Bereich (östlich der Loisach) gab es zahlreiche Nebengleise und Abzweigungen für diverse Betriebe, u.a. zu einem Torfwerk. Danach fuhren wir auf der westlichen Loisachseite weiter nach Quarzbichl und Beuerberg. Beuerberg war Ende April 1945 die Endstation eines ca. 750 Meter langen Häftlingszuges der aus dem KZ-Außenlager Mühldorf am Inn kam und der dort von amerikanischen Jagdfliegern angegriffen wurde, da man darin Rüstungsgüter vermutete. In Beuerberg ist noch heute in der Bahnhofsgaststätte eine Pizzeria untergebracht, auf dem dortigen Parkplatz findet sich noch ein Kilometerstein der Isartal-Bahn und man kann noch die (überteerten) Gleise der Bahnlinie sehen. Weiter ging es auf dem als Radweg ausgebauten Bahndamm mit einem beeindruckenden Viadukt nach Eurasburg, wo das heutige Rathaus auf den ehemaligen Schienen der Bahn steht. Etwa dort, wo heute das Buswartehäuschen ist, war früher der Bahnhof. Auch von Eurasburg bis zur Schnellstraße nach Geretsried führt der Radweg großenteils direkt auf der alten Schienentrasse. Von den Bahnhöfen Degerndorf und Bolzwang ist nichts mehr zu sehen. Glücklicherweise hatten wir auch einen Wolfratshauser in der Gruppe dabei, der uns kaum befahrene Schleichwege durch die Stadt zeigen konnte. Kurz vor dem Wolfratshauser Bahnhof war dann der letzte Stopp, bei dem auf die militärisch genutzte Muna-Bahn nach Geretsried (Munitionsfabriken) eingegangen wurde, die in den 40er Jahren mit einem Gleisbogen von Geretsried direkt nach Süden an die Isartal-Bahn angeschlossen war, um die Rüstungsgüter über Bichl und nicht über München abtransportieren zu können. Dies war auch der Grund, weshalb der Bichler Bahnhof kurz vor Kriegsende von den Alliierten bombardiert wurde (dabei hat Bichl sein schönes Bahnhofsgebäude verloren).

 

Etliche Teilnehmer sind nicht ganz bis Wolfratshausen mitgefahren, sondern bereits vorher (Quarzbichl, Beuerberg, Eurasburg) aus unterschiedlichen Gründen umgekehrt. Nach etwas mehr als 4 Stunden Radeln in angenehm abwechselnd sonniger und schattiger Umgebung (gute Mischung! Nie lange pralle Sonne, nie besonders lange schattige Stücke) und geschichtlicher Informationen kamen wir schließlich zu 12 Personen dann in Wolfratshausen im gemütlichen Biergarten in der Pupplinger Au an, in dem wir uns alle mit Speisen und Getränken ausgiebig stärken konnten. Um 19.45 Uhr ging es für 7 Personen schließlich wieder gen Penzberg, wo wir um 21.30 Uhr ankamen.

 

Fazit: Es war ein toller Nachmittag, der laut Aussagen der Teilnehmer allen sehr gut gefallen hat. Unser besonderer Dank gilt unserem Referenten, Herrn Andreas Weigand, ohne den diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre!

Zeitungsartikel „Penzberger Merkur“ hier klicken

Zeitungsartikel „Gelbes Blatt Penzberg“ hier klicken

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