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T2013-11 – Alte Schmiedefamilien in Südbayern

Am Montag, den 25.11.2013 fand um 19:30 Uhr ein weiterer Vortrag in unserer Reihe „Historisches Handwerk“ statt.

 

Diese Reihe beschäftigt sich mit alten Berufen und in unregelmäßigen Abständen hören wir zu einzelnen Berufen dazu Vorträge.

 

Wir konnten den Heimatforscher und Buchautor Herrn Hanno Trurnit aus Grünwald dafür gewinnen, uns sein Wissen über die Geschichte der Schmiedezunft vorzutragen.

 

Vor 10 interessierten Zuhörern, darunter einem Schmied, schlug er einen Bogen von der Antike über das Mittelalter bis in die Neuzeit, in der der Beruf des Schmiedes eine kleine Renaissance erlebt. Darstellungen von Schmieden oder ihrer Arbeit finden sich auf historischen Gemälden, als Verzierung in der Architektur, in Kirchen in farbigen Fenstern und natürlich auch auf alten Fotos.

 

Auch über die Eisenveredelung früherer Zeiten erfuhren wir erstaunliche Dinge: So hat man Eisen gemahlen und dem Futter der Gänse untergemischt. Diese nahmen das Eisen mit dem Fressen auf und schieden es natürlich auch wieder aus. Durch den Stickstoff, der sich im Kot der Gänse befindet, wurde das Eisen stickstoffhaltiger, wenn man den Kot mit in den Schmelzofen gab. Stickstoffhaltigeres Eisen weist die Eigenschaft auf, härter zu sein….

 

Da Herr Trurnit selbst aus einer Schmiededynastie stammt, hat er anhand seiner Ahnentafel anschaulich aufgezeigt, dass oftmals zünftische Interessen regelrechte Familiendynastien produziert haben und so das Schmiedehandwerk teilweise über Jahrhunderte in der Familie verblieb.

 

Es war ein sehr informativer Abend, für den wir Herrn Trurnit sehr danken, da nur durch sein Engagement/ seine jahrelangen Forschungen/ ein solch einzigartiger Bilderbogen entstehen konnte.